RFID hat sich als Track&Trace-Technologie, wie in zahlreichen anderen Branchen, auch in der Automotive-Industrie bewährt. Abseits von gängigen Standard-Applikationen sind dabei immer häufiger kundenspezifische Ansätze gefordert, die sich passgenau in die bereits im Werk vorhandenen Produktionsabläufe einfügen.
Pepperl+Fuchs stellt nun eine individuell konzipierte RFID-Systemlösung vor, die bei einem weltweit führenden Reifenhersteller die Verfolgbarkeit von Halbfertigprodukten ermöglicht – und dabei so geschickt wie möglich in die dortige Produktion integriert ist.
Zentrale Komponente dieser Lösung ist das Hochfrequenz-Schreib-/Lesegerät IQH1-F198-V1, das speziell zur Detektion von Halbfertigprodukten auf Spulenkörpern in sogenannten Cap-Strip- und Reifenaufbaumaschinen konzipiert wurde. Die besondere Herausforderung liegt hierbei darin, dass sich die metallene Halterung des Spulenkörpers im Feld des RFID-Schreib-/Lesergeräts befinden, was zu Interferenzen bei der Funkkommunikation führen kann. Zudem liegt die Position des am Spulenkörper befestigten RFID-Transponders nicht eindeutig positioniert fest, sondern befindet sich an variierender Stelle auf einem Kreissegment um die Spulenhalterung.
Zur optimalen Lösung wurde das HF-Schreib-/Lesefgerät in ringförmiger Bauform realisiert, wodurch die Spulenhalterung durch das Schreib-/Lesegerät geführt werden kann und der RFID-Transponder immer im Lesebereich des Geräts zum Liegen kommt. Somit muss der Mitarbeiter beim Spulenwechsel nicht auf die Lage des RFID-Transponders achten. Da dieser sich unabhängig von der Lage des Spulenkörpers stets im Feld des Schreib-/Lesegeräts befindet, kann der RFID-Transponder nicht nur im Stillstand, sondern auch während der Drehbewegung des Spulenkörpers gelesen und beschrieben werden. So sind ein zuverlässiger Prozessablauf und die Nachverfolgbarkeit der Halbfertigprodukte jederzeit sichergestellt.
Neben dem speziellen HF-Schreib-/Lesegerät und robusten RFID-Transpondern für die industrielle Anwendung besteht die RFID-Komplettlösung aus Auswerteeinheiten zur Weiterleitung der Daten an PROFINET, EtherNet/IP oder EtherCAT. Abgerundet wird das System durch die maßgeschneiderte Verkabelung, die aus dem breiten „Connectivity“-Portfolio von Pepperl+Fuchs stammt und für eine nahtlose Integration der RFID-Komponenten sorgt.