Druckbögen werden, je nach Druckverfahren, der Buchbinderei in unterschiedlicher Form geliefert. In den meisten Fällen müssen die Bögen zunächst geschnitten und gefalzt werden. Danach werden sie in Bündelpressen gepresst, wodurch die benötigte Dichte und Festigkeit entstehen. Je nach Endprodukt werden die Druckbögen dann übereinander oder ineinander gelegt, bevor sie durch eine Sammeldrahtheftmaschine zusammengeheftet werden. Parallel hierzu erfolgt eine visuelle Falschbogenerkennung. Anschließend werden die Bögen maschinell mit Draht- bzw. Fadenheftung oder mit Klebebindung gebunden.
Beim Drucken, Falzen und Binden in Hochgeschwindigkeit können zahlreiche Fehler passieren, die in kurzer Zeit Ausschussproduktion und hohe Kosten verursachen. Dazu gehören beispielsweise vertauschte, doppelte oder leere Druckbögen oder falsch eingelegte Stapel bedruckter Seiten. Solche Falschbögen sollen frühzeitig sicher erkannt und aussortiert werden, um die Weiterverarbeitung von ausschließlich korrekten Bögen zu gewährleisten. Unterschiedliche Bildarten (Text, Foto und Grafik) müssen zudem schnell erfasst werden.
Der Vision-Sensor BIS510P ist speziell für das Überwachen der korrekten Bogenfolge in Druckanwendungen konzipiert und erkennt Falschbögen anhand ihres Druckbilds. Hierbei werden geeignete Ausschnitte mit einem automatisch eingelernten Referenzbild verglichen. Zusätzlich ist die Überprüfung mittels beliebig ausgerichteter Barcodes möglich. Das System erkennt Falschbögen auch bei feinen Unterschieden im Druckbild oder kleinen Schriften auf Beipackzetteln zuverlässig und unterscheidet verschiedensprachige Versionen mit identischem Erscheinungsbild. Selbst in staubigen Umgebungen erfasst der Sensor auch stark spiegelnde Materialien und Papiere dank integrierter Polarisationsfiltertechnologie sicher.
Technische Features:
Das kompakte Komplettsystem bestehend aus Kamera, Beleuchtungs- und Verarbeitungseinheit ermöglicht dem Anwender eine problemlose Bedienung. Mit Lesegeschwindigkeiten von 10 Bögen/s bei bis zu 4 m/s Vorschub ist der BIS510P auch für hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten geeignet. Ein besonderer Vorteil ist das automatische Einlernen des Referenzbogens: Hierbei wird neben der optimalen Belichtungszeit auch der passende Bildausschnitt zur späteren Überprüfung automatisch ermittelt. Dies garantiert optimale Erkennungsergebnisse im laufenden Betrieb und ermöglicht die schnelle Umrüstung auf neue Arbeitsaufträge – auch ohne Spezial-Know-how.
Eine integrierte Dynamic Link Library (DLL) erlaubt die einfache Einbindung des Sensors in beliebige Bedienprogramme. Über die 100-Mbit-Ethernet-Schnittstelle werden Bildinformationen zügig auf Bedienterminals übertragen und Fernwartung und -diagnose ermöglicht. Der Fehlerbildspeicher sichert die Ergebnisse der Auswerteeinheit und erleichtert so das Nachvollziehen falscher Erkennungen. Durch Spezialfunktionen wie die wegverzögerte Ausschleusung von Falschbögen sowie verschiedene Betriebs- und Einlernmodi können die jeweiligen Bedienkonzepte individuell umgesetzt werden.