Überdruckkapselung für Marine-Umgebungen

Ein Kunde aus dem Marinebereich benötigte eine Überdruckkapselungslösung für seine Kommunikationsplattform DVM ExP2, die auf Schiffen installiert werden sollte. Die Anwendung musste nicht nur die Anforderungen an Marine-Umgebungen erfüllen. Sie musste auch in einem Temperaturbereich von –20 °C bis +60 °C funktionieren und eine Zertifizierung für ATEX/IECEx Zone 1 oder 21, Ex pxb vorweisen.

Das Kommunikationssystem musste auf die Betriebsspezifikationen von Zone 1 ausgelegt sein. Es musste auch eine sichere Datenkommunikation mit hoher Bandbreite und geringer Latenz sowie eine stabilisierte Mikrowellenverbindung zwischen Schiffen und Land garantieren, auch bei ständig wechselndem Seegang und potenziell rauen Umweltbedingungen. Eine weitere Anforderung war die Konfiguration des Systems für die Notabschaltung (ESD) und die Fähigkeit, selbst bei GPS-Verlust bis zu 6 Stunden erweiterte Kommunikation zu ermöglichen. Die Schutzart IP66 war erforderlich, da die Steuereinheit an der Außenseite des Gehäuses montiert werden musste.

Das Überdruckkapselungssystem der Serie 6000 schien für diese Aufgabe ideal geeignet zu sein, da es bereits für mehrere andere Anwendungen auf See eingesetzt wurde, bei denen die Kunden die DNV-Marine-Zertifizierung für ihre Ausrüstung erhalten hatten.

Das System ist auch für gefährliche Gase und Staub zertifiziert. Obwohl die kombinierte Zertifizierung für Staub und Gas unter IEC 60079 nicht definiert ist, wurde der Einsatz der Serie 6000 in beiden Umgebungen zuvor von der Zertifizierungsstelle zugelassen. Die Steuereinheit verfügt nicht nur über Schutzart IP66, sie kann auch vollautomatisch ohne Bedienfeld betrieben werden.

Dank der innovativen Connect-and-Track-Technologie kann eine zuverlässige Mikrowellenverbindung mit hoher Kapazität auch bei ständiger Bewegung eines oder beider Endpunkte aufrechterhalten werden. Das System ist für Notabschaltungskommunikation (ESD) konfiguriert und kann erwiesenermaßen auch bei GPS-Verlust bis zu 6 Stunden lang erweiterte Kommunikation ermöglichen.

Als global agierendes Unternehmen war Pepperl+Fuchs der einzige Anbieter von Überdruckkapselungssystemen mit Standorten auf der ganzen Welt. Dies war ein wichtiger Faktor für den Kunden, dessen Kommunikationsplattform auf Schiffen ebenfalls weltweit im Einsatz sein würde.

Bedingt durch die Installationsanforderungen für Zone 1 wurden andere mögliche Schutzarten ausgeschlossen. Das Überdruckkapselungssystem der Serie 6000 erwies sich als die einzige geeignete Methode, um den benötigten Explosionsschutz schnell und kostengünstig zu erreichen und gleichzeitig alle Anforderungen der Anwendung zu erfüllen. Zusätzlich zum vollautomatischen System der Serie 6000 konnten dem Kunden zudem für Zone 1 zulässige Abzweigdosen und Kabelverschraubungen aus Edelstahl angeboten werden. Des Weiteren wurden galvanische Trennschalter für Drucktaster an der Außenseite des Gehäuses ebenfalls durch Pepperl+Fuchs zur Verfügung gestellt.

Da der Kunde zum ersten Mal den Zertifizierungsprozess für explosionsgefährdete Bereiche durchlief, unterstützte Pepperl+Fuchs mit Vor-Ort-Schulungen und begleitete entlang des gesamten Prozesses von der Entwicklung bis hin zur Zertifizierung der Ausrüstung. Dies umfasste auch die schnelle Bereitstellung von ersten Baumustern für die Zertifizierungsstelle DNV (Det Norske Veritas). Trotz all dieser zusätzlichen Services war Pepperl+Fuchs dennoch in der Lage, das System zu deutlich geringeren Kosten als die Mitbewerber anzubieten.

• Zertifiziert für Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen
• Notabschaltungsfunktion (ESD)
• Schutzart IP66
• Vollautomatischer Betrieb ohne Bedienfeld
• Connect-and-Track-Technologie für zuverlässige Kommunikation