Die Industrie-4.0-gerechte Lokalisierung von Aufträgen, Waren, Transportmitteln, Werkzeugen und die sichere Navigation von fahrerlosen Transportsystemen (FTS) und Drohnen setzt leistungsfähige Echtzeit-Ortungsdienste voraus. Mit omlox steht nun ein neuer offener und interoperabler Standard in der industriellen Lokalisierung zur Verfügung, der diesen Wandel hin zu vollautomatisierten und papierlosen Prozessen in Smart Factories unterstützt. omlox wurde von zahlreichen Global Playern aus OT und IT entwickelt und vereint das Wissen sowie die Produkte verschiedenster Unternehmen, um alle industriellen Erwartungen an die Echtzeit-Lokalisierung abzubilden.
Das von der renommierten Standardisierungsorganisation PNO verwaltete omlox-Ökosystem bietet erstmals die Plug-and-Play-Interoperabilität einer Vielzahl von Produkten und Ortungstechnologien (wie UWB, Wi-Fi, GPS, 5G, RFID und Bluetooth). Da omlox auf offenen Schnittstellen basiert, kann jedes Unternehmen den Standard nutzen und sich an seiner zukünftigen Entwicklung beteiligen.
Wir sind überzeugt davon, dass der offene Standard zur industriellen Ortung von entscheidender Bedeutung ist, um die großflächige Umsetzung von Industrie-4.0-Kommunikation auch über die Grenzen von Fabriken und Standorten hinaus zu ermöglichen.
Als ein Marktführer im Bereich Fabrikautomation verfügen wir über umfangreiche Erfahrung bei der Entwicklung und Implementierung verschiedenster Technologien: Dazu zählt neben Sensoren unterschiedlicher Wirkprinzipien und Schnittstellentechnologien wie IO-Link oder AS-Interface auch unser breites Portfolio im Bereich RFID (Radio Frequency Identification). Diese Identifikationsmethode bildet einen zentralen Baustein für den omlox-Standard.
RFID nutzt Funkwellen, um Objekte automatisch und berührungslos zu identifizieren. Als Datenspeicher dienen dabei Transponder (häufig auch als „Tags“ bezeichnet). Die passiven Varianten dieser Transponder kommen ohne eigene Spannungsversorgung aus, wodurch der bei anderen Ortungstechnologien oftmals nötige Batteriewechsel hinfällig wird. Sie übermitteln Informationen zu Waren, Gütern oder Personen und ermöglichen so die optimale Verknüpfung von Daten- und Materialfluss. Da mittels Transponder alle prozessrelevanten Informationen dezentral am Objekt hinterlegt werden, ist eine objektbezogene Produktionssteuerung möglich.
Track-and-Trace-Anwendungen erlauben dabei die eindeutige Zuordnung und Nachverfolgbarkeit von Rohstoffen und Produkten. Durch die Verwendung funkbasierter Technologie wird es möglich, Objektinformationen nicht nur zu lesen, sondern bei Bedarf auch anzupassen. Transponder werden von Schreib-/Lesegerätemn ohne direkten Sichtkontakt auch aus großer Entfernung erkannt und mittels UHF (Ultrahochfrequenz) sind hocheffiziente Multitag-Lesungen möglich. Darüber hinaus sind die Transponder weltweit eindeutig identifizierbar. Auswerteeinheiten verarbeiten die Information der Schreib-/Lesegeräte und leiten sie an übergeordnete Systeme weiter.
Verknüpft man RFID im Rahmen des omlox-Standards intelligent mit weiteren Technologien wie UWB, 5G oder GPS, entsteht ein so zuvor noch nie dagewesener, vollständig durchgängiger Informationsfluss, der nicht an den Toren eines Werksgeländes endet. Rüstet man etwa den Frachtraum von LKW mit für den omlox-Standard modifizierten RFID-Schreib-/Lesegeräten aus, kann der Status und Aufenthaltsort einzelner Güter via GSM und 5G direkt während des Transports abgefragt und in höhergelagerte Softwaresysteme wie ERP oder MES übertragen werden. Dies ermöglicht eine Reaktion auf eventuelle Transportverzögerungen und erlaubt eine Optimierung von Lieferketten und eine effizientere Lagerhaltung. Das Portfolio von Pepperl+Fuchs beinhaltet eine Reihe von RFID-Schreib-/Lesegeräten, die derartige omlox-Anwendungen unterstützen.
Als Middleware eignet sich bei der Umsetzung von RTLS-Applikationen besonders der von unserem langjährigen Partner Flowcate (ehemals Heidelberg Mobil) entwickelte „DeepHub®“. Als führende Implementierung des omlox-Standards bietet der DeepHub sämtliche Bordmittel, die zur nahtlosen Integration verschiedenster Lokalisierungstechnologien benötigt werden – losgelöst von Hersteller oder Hardware. Durch die Kombination der von unseren RFID-Schreib-/Lesegeräten erfassten Tag-Informationen mit einem UWB-Trackingsystem über die Mobile Zone Extension (MZE) des DeepHub wird eine vollständige Transparenz der Material- und Warenflüsse geschaffen. Diese führt zu deutlich reduzierten Betriebsverzögerungen und geringeren Gesamtbetriebskosten.
Mehr über die Potenziale von DeepHub im Zusammenspiel mit RFID-Technologie erfahren Sie im (englischsprachigen) Blogbeitrag von Flowcate:
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