Der Verband für Automatische Identifikation, Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation, AIM, zeigte auf der diesjährigen Fachmesse LogiMAT in Stuttgart in seinem „Tracking & Tracing Theatre“ neue Lösungsansätze zur Optimierung von Arbeitsvorgängen in Produktion, Materialfluss und Logistik.
Als Teil dieses Showcase präsentierte das Fraunhofer-IPMS gemeinsam mit seinem Technologiepartner Pepperl+Fuchs dem Fachpublikum einen Aufbau für die Distributionslogistik, in dem RFID-Sensorik entsprechend der Vision von Industrie 4.0 zum Einsatz kommt.
Meist dient RFID zur reinen Objektidentifikation von Waren und Gütern. Da in Zeiten von Industrie 4.0 jedoch häufiger der Wunsch aufkommt, Parameter physikalischer Natur zu erfassen, wurde die funkbasierte Identifikationstechnologie in dem nun präsentierten Szenario um zusätzliche Dimensionen erweitert. „Einen Kernpunkt unserer Forschungsarbeit bilden RFID-Schaltkreise, die eine einfache Integration analoger und digitaler Sensorik unterschiedlichster Herkunft erlauben. Durch unser Team wurden bereits erfolgreich RFID-Sensoren für die Messung von Feuchte, Druck und Temperatur entwickelt. Gemeinsam mit unserem Partner Pepperl+Fuchs haben wir herausgearbeitet, wie deren effektiver Einsatz in der Distributionslogistik aussehen kann“, erläutert Prof. Dr. Dirk Reichelt, Gruppenleiter Smart Wireless Production des Fraunhofer-IPMS.
Die Übermittlung solch physikalischer Identifier wie Druck und Temperatur ist etwa für die Lebensmittelnachverfolgbarkeit oder in den Life Sciences von Relevanz, wenn die Durchgängigkeit der Kühlkette oder die Unversehrtheit einer Vakuumverpackung dokumentiert werden soll. Der auf der LogiMAT präsentierte Aufbau demonstriert, wie solch physikalische Sendungsparameter lückenlos erfasst, übermittelt und vorgehalten werden können.
Neben den speziellen Sensor-Tags kommen UHF-Schreib-/Leseköpfe und Auswerteeinheiten von Pepperl+Fuchs zum Einsatz. Diese für Industrieeinsätze ausgelegten stationären Geräte mit Ethernet/IP-Anbindung sorgen für die Aktivierung der Transponderantennen und übergeben sämtliche relevanten Sendungsparameter für die weitere Kommunikation durch OPC UA bzw. den ROAD-Server (RFID-OPC-UA-AutoID-Server) des Fraunhofer-IPMS. Als nachgelagertes IT-System nutzen die Partner beispielhaft die Cloud-Lösung Microsoft Azure, wodurch eine standortunabhängige Speicherung und Echtzeit-Abfrage der erfassten Sendungsdaten möglich wird.
„Gemeinsam mit dem Fraunhofer-IPMS denken wir in dieser Studie zukünftige Distributionsabläufe in der Logistik konsequent zu Ende. Die Basis für diese hochmoderne, durchgängige Identifikation über Unternehmensgrenzen hinweg bildet die kabellose RFID-Technologie, ergänzt um die Sensorikkomponenten“, kommentiert Wolfgang Weber, Vorstandsmitglied von AIM und Global Industry Manager bei Pepperl+Fuchs.