Branchenübergreifend sind fahrerlose Transportsysteme in der Logistik und Intralogistik im Einsatz. Innerhalb einer Fahrzeugflotte sind oft unterschiedliche Farhzeuge im Einsatz, so dass sich für diese z. B. bei Batteriewechsel oder Betankung unterschiedliche Szenarien ergeben und die Fahrzeuge eineindeutig identifiziert werden müssen. Im Falle von Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen können unterschiedliche Tanks verbaut sein, die jeweils nur mit einem bestimmten Druck betankt werden dürfen. Da es im Falle eines Fehlers zu großem Schaden an Mensch und Maschine kommen kann, wird eine sichere Identifikation gefordert. Um ein sicheres Betanken zu gewährleisten ist ein Identifikationssystem erforderlich, das die Tanktypen zuverlässig erkennt. Der für den jeweiligen Tank passende Druck wird daraufhin freigegeben und das Fahrzeug kann mit Wasserstoff betankt werden. Das Identifikationssystem sollte dabei je nach Standort der Tankstelle für den Betrieb im Indoor- und Outdoorbereich sowie für anspruchsvolle Industrieumgebung geeignet sein, in der es Schmutz oder Wetterbedingungen ausgesetzt ist.
Neben dem sicheren In- und Outdoor-Betrieb in rauer Industrieumgebung muss das Identifikationssystem auch für Reichweiten von zwei bis drei Metern geeignet sein. Da die Fahrzeuge teilweise nicht direkt vor der Tanksäule zum Stehen kommen, ist so trotz der Entfernung ein sicheres Betanken gewährleistet. Darüber hinaus muss das System den Anforderungen von PL d (ISO 13849)/SIL 2 (IEC 62061) genügen. Auf dem Markt gibt es kein sicheres Identifikationssystem, das auf diese Applikation zugeschnitten ist.
Pepperl+Fuchst entwickelte eine individuelle Komplettlösung aus Sicherheitskonzept und Komponenten. An den Fahrzeugen werden dafür zwei RFID-Transponder befestigt, die für den Einsatz in rauer Industrie-Umgebung geeignet sind – das geforderte SIL-Level wird durch Redundanz und einer Auswertung der Taginformationen in der sicheren Steuerung gewährleistet.
Erreicht ein fahrerloses Transportfahrzeug die Tankposition, wird es über ein UHF-Schreib-/Lesegerät mit großer Reichweite erkannt, das an der Tanksäule befestigt ist. Über die Sicherheitssteuerung werden die Daten ausgewertet und der zum jeweiligen Tank passende Druck wird freigegeben. Die Fahrzeuge können so jederzeit sicher betankt werden.
Technische Features
Pepperl+Fuchs steht den Anwendern als kompetenter Partner bei allen Fragen rund um das Thema funktionale Sicherheit zur Seite, etwa bei der Entwicklung des Sicherheitskonzeptes sowie der SIL- und PL-Kalkulation.
Das Sicherheitskonzept wird dabei technologieunabhängig erstellt und exakt auf die Anwendung und das geforderte Performance Level zugeschnitten. Finden sich keine passenden, kosteneffizienten Safety-Produkte auf dem Markt, kann auch ein individuelles Sicherheitskonzept mit nicht sicheren Produkten die optimale Lösung sein. Hier beispielsweise durch redundante Auslegung der RFID-Transponder.
Kosten für zusätzlich erforderliche Komponenten werden so gering wie möglich gehalten. Dabei kann je nach Anforderungen auf das große Portfolio an Standardsensorik mit verschiedensten Bauformen und Montagemöglichkeiten von Pepperl+Fuchs zugegriffen werden.