Speziell bei Prozessanlagen im Bereich der chemischen Industrie ist der Brandschutz ein Thema mit hoher Priorität. Wo entzündliche oder gar explosive Prozessmedien im Spiel sind, müssen nicht nur weitreichende konstruktive Maßnahmen berücksichtigt werden, um das Entstehen von Bränden auszuschießen. Falls es dennoch zum Ausbruch eines Feuers kommt, müssen geeignete Maßnahmen und Prozesse eingerichtet werden, um es möglichst schnell zu löschen. Nur so hat der Anlagenbetreiber alle Vorkehrungen getroffen, um Personen-, Sach- und Umweltschäden auf ein Minimum zu begrenzen.
Zeitgewinn ist der entscheidende Faktor für eine effiziente Brandbekämpfung. Temperaturmesser, Rauchmelder, Gas-Detektoren und auch Kameras bilden die gebräuchliche Sensorik, um Brände möglichst frühzeitig zu erkennen und die erforderlichen Abwehrmaßnahmen einzuleiten. Dabei müssen alle eingesetzten Komponenten Teil eines abgestimmten und zuverlässigen Alarmsystems sein, das bei der Erkennung eines Brandes schnell und automatisch reagiert. Erkannte Brandsituationen müssen an eine Steuerung gemeldet werden, die wiederum automatische Feuerlöscheinrichtungen auslöst und gleichzeitig akustische und optische Warneinrichtungen aktiviert.
Von der Definition her handelt es sich hier zwar um einen Low Demand Mode. Dennoch muss das gesamte System zur Erkennung und Bekämpfung von Bränden in jeder Situation absolut zuverlässig funktionieren.
Eine Voraussetzung für die Alarmierung bei Brandausbruch ist die sichere Signalübertragung ergänzt durch eine galvanische Trennung zwischen Steuer- und Feldstromkreis. Genau dafür sind die ETS Sicherheitsrelais (Energized-to-safe) von Pepperl+Fuchs konzipiert. Ein Beispiel für diese Baureihe ist das Sicherheitsrelais KFD2-RSH-1.2E.L. Es entspricht den Anforderungen an die integrierte Sicherheit nach SIL 3 und dient zum sicheren Anschalten von Geräten. Die einwandfreie Funktion der damit verbundenen Geräte lässt sich durch periodische Diagnose- und Proof-Tests überprüfen, um sicherzustellen, dass im Falle eines Feuers sowohl Feueralarm, als auch Maßnahmen zur automatischen Brandbekämpfung zuverlässig ausgelöst werden.
Die Sicherheitsrelais sind mit zweifach redundanten Kontakten ausgestattet. Bei dieser ausgefeilten „One out of three“ (1oo3) Architektur ist es bereits ausreichend, wenn nur einer dieser Kontakte funktioniert. Diese mechanische Architektur sorgt für maximale Zuverlässigkeit und Funktionssicherheit bei der Auslösung von Feueralarm und automatischen Löscheinrichtungen. Im Gegensatz zu zwangsgeführten Kontakten spielt Korrosion oder Verschmutzung von Kontakten praktisch keine Rolle.
Die Diagnosefunktion wird durch zeitversetztes Schalten der Elementarrelais erreicht und führt zu extrem langen Proofzeiten, der Wartungsaufwand für die Geräte ist vernachlässigbar gering.
Außerdem bieten die Sicherheitsrelais der Serie KFD2-RSH eine umfassende Leitungsfehlertransparenz (LFT). Kurzschlüsse und unterbrochene Leitungen werden dabei sowohl auf der Feldebene, als auch auf Steuerungsseite erkannt und einem spezifischen Signalkreis zugeordnet. Auf die Überwachung des Relais mithilfe eines zusätzlichen Fehlermeldeausgangs und den damit verbundenen Verkabelungsaufwand kann daher verzichtet werden.
Darüber hinaus verfügen die Sicherheitsrelais über einen Eingangsfilter, welcher von der Steuerung kommende Testpulse wirksam herausfiltert. Dadurch kann die Steuerung ungehindert alle erforderlichen Diagnosefunktionen durchführen, ohne dabei eine unbeabsichtigte Schaltung herbeizuführen.