Mit der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung in der Prozessindustrie steigt bei Anlagenbetreibern das Bedürfnis, neben WirelessHART auch Standard-WLAN (2,4 GHz bzw. 5 GHz im ISM-Band) als zusätzlichen drahtlosen Kommunikationskanal nutzen zu können – denn der Einsatz mobiler Endgeräte birgt große Potenziale für Inspektions-, Wartungs- und Inventarisierungsaufgaben in prozesstechnischen Umgebungen. Hierbei entsteht jedoch zunächst die Herausforderung, konventionelle industrielle WLAN-Router bzw. WLAN-Access-Points ohne Ex-Zulassungen gleichermaßen sicher wie auch kosteneffizient in den hier allgegenwärtigen explosionsgefährdeten Bereichen zu integrieren. Pepperl+Fuchs bietet für diesen Zweck nun eine vollständig nach ATEX/IECEx-Standards zertifizierte WLAN-Access-Point-Lösung an, welche die Basis für durchgängige WLAN-Kommunikation in explosionsgefährdeten Bereichen schafft.
Hierfür kommt eine Kombination der leichtgewichtigen und flexiblen aber gleichermaßen robusten GFK-Gehäuse aus der GR-Serie von Pepperl+Fuchs zum Einsatz: Während innerhalb des oberen, in der Zündschutzart „Schwadensicherheit“ (Ex nR nach IEC 60079-15) ausgelegten, hochdichten Hauptgehäuses der eigentliche WLAN-Access-Point (standardmäßig Cisco MR 46 oder Aruba AP-535) verbaut ist, beherbergt das darunterliegende Ex-ec-Gehäuse die Verkabelung sowie ein für die Ethernet-Verbindung benötigtes Ex-e-Patch-Panel. Durch diese pragmatische Trennung in zwei funktionale Einheiten fällt der Wartungsaufwand für die Zone-2-WLAN-Access-Point-Lösung minimal aus: Der Ex-nR-Zündschutz des Access-Point-Hauptgehäuses bleibt von Eingriffen in die Verkabelung im unteren Gehäuse unbeeinflusst und muss nicht zusätzlich geprüft werden. Je nach Anforderungen können, alternativ zu den kurzfristig lieferbaren Standardlösungen mit Cisco MR 46 oder ARUBA AP-535, auch kundenindividuelle Konfigurationen mit anderen industriellen WLAN-Routern bzw. Access-Points umgesetzt werden.
Soll das WLAN auch in explosionsgefährdeten Bereichen der ATEX/IECEx-Zone 1/21 aufgespannt werden, fertigt Pepperl+Fuchs ebenfalls kundenspezifische Access-Point-Lösungen in der Zündschutzart „druckfeste Kapselung“ (Ex d nach IEC 60079-1). An die robusten Gehäuse aus Aluminium können je nach Spezifikation verschiedene Anzahlen von Ex-zertifizierten WLAN-Antennen angebracht werden, um eine optimale Abdeckung und Reichweite des Netzwerks innerhalb der Prozessanlage zu erreichen. Zudem ist neben WLAN-Access-Points auch der Einbau anderer funkbasierter Komponenten wie etwa RFID-Schreib-/Lesegeräte, UWB-Empfänger oder LoRaWAN-Gateways in diesen Gehäuselösungen für Zone 1/21 möglich.
Sobald das Netzwerk in der prozesstechnischen Anlage mithilfe der explosionsgeschützten WLAN-Access-Points etabliert wurde, können „Mobile Worker“ über die Ex-Zonen hinweg die mobilen eigensicheren Endgeräte (Ex i nach IEC 60079-11) von Pepperl+Fuchs einsetzen. Hierzu zählen unter anderem robuste industrielle Tablets oder der industrielle Tablet Thin Client mit der Pepperl+Fuchs Firmware RM Shell für einen ortsunabhängigen Zugriff auf Prozessdaten. Über das industrielle Android®-Smartphone Smart-Ex® können Servicetechniker zudem bequem über IP-Telefonie mit der Leitwarte in Kontakt bleiben. Mit dieser Kombination aus WLAN-Access-Points und eigensicheren mobilen Endgeräten deckt Pepperl+Fuchs von nun an sämtliche Anwendungsfälle rund um WLAN-Kommunikation in weitläufigen Prozessanlagen mit explosionsgefährdeten Bereichen ab.