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Konstruktionsüberlegungen

Die Überdruckkapselung ist eine der einfachsten und wirtschaftlichsten Methoden zur Verwendung von Standardgehäusen in Gefahrenbereichen. Nachfolgend sind einige Faktoren aufgeführt, die berücksichtigt werden sollten, wenn ein Überdruckkapselungssystem zu einem Standardgehäuse hinzugefügt wird:


  • Die Druckquelle muss sauber und ausreichend groß sein, damit die Spülung durchgeführt und Leckagen im Gehäuse kompensiert werden können. Große Gehäuse verfügen in der Regel über große Türen, wodurch die Verwendung von Verriegelungen erforderlich wird, um den Druck innerhalb des Gehäuses aufrechterhalten zu können.
  • Die Verdrahtung zum und vom Gehäuse muss gemäß der entsprechenden Bereichsklassifizierung geschützt werden. Class I, Division 1 erfordert unter Umständen explosionsgeschützte Kabelkanäle mit Abdichtungen, während für Zone 2 eine Verdrahtung mit erhöhter Sicherheit vorgesehen sein kann. Alle geltenden Bestimmungen müssen geprüft werden.
  • Das Gehäuse muss stabil genug sein, um den Spüldruck des Systems aufzunehmen und den Betriebsdruck nach dem Spülen aufrechtzuerhalten. In Umgebungen mit explosionsgefährdeten Gasen werden die Gehäuse gespült, wodurch der Druck innerhalb des Gehäuses erhöht wird. Gegebenenfalls müssen Verstärkungsschienen in das Gehäuse eingesetzt werden, um eine Verformung des Gehäuses während des Spülvorgangs zu verhindern. Größere Gehäuse sind aufgrund der größeren Oberfläche höheren Belastungen ausgesetzt.
  • Temperaturklassen und die Innentemperatur des Gehäuses müssen ermittelt werden, um eine Entzündung der explosionsgefährdeten Atmosphäre während des Betriebs zu verhindern. Wenn die Innentemperatur über der Zündtemperatur des explosionsgefährdeten Bereichs liegt, kann das Gehäuse nicht geöffnet werden, solange eine erhöhte Temperatur vorliegt, selbst wenn die Stromversorgung des Gehäuses abgeschaltet ist. Daher ist es in der Regel erforderlich, dass die Türzuhaltung sowie sämtliche Zugänge verriegelt werden müssen.
  • Wenn das Gehäuse aus Kunststoff besteht oder Zubehör aus Kunststoff, wie beispielsweise einem Fenster, ausgestattet ist, müssen diese Komponenten flammwidrig sein und die Anforderungen hinsichtlich der elektrostatischen Entladung erfüllen. Diese Anforderungen können bei Bedarf in den geltenden Normen nachgelesen werden.
  • Wird ein zertifiziertes Überdruckkapselungssystem an einem Standardgehäuse mit sich darin befindlichen Geräten installiert, bedeutet das nicht, dass das gesamte System für den Betrieb in einem Gefahrenbereich zertifiziert ist. Das System erfordert eine eigene Zertifizierung für den Einsatz in Gefahrenbereichen. Die Verwendung von zertifizierten Geräten im System macht eine vollständige Zertifizierung einfacher und kostengünstiger.

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