Der Transport von Wasserstoff ist technisch anspruchsvoll. Nicht nur, weil Wasserstoff ab einem gewissen Mischverhältnis mit Sauerstoff explosiv reagiert, sondern auch, weil er für den Transport verdichtet werden muss. Gasdruckregel- und Messanlagen (GDRMA) regeln und messen den Druck des Wasserstoffs für den weiteren Transport und stellen damit sicher, dass weder ein Unter- noch ein Überdruck auftritt.
Aufgrund der Explosionsgefahr eignet sich für diese Anlagen eine Vielzahl von Produkten von Pepperl+Fuchs, die für den explosionsgefährdeten Bereich ausgelegt sind. So kann das Überdruckkapselungssystem der Serie 6000 die Geräte für die Wasserstoffanalyse zuverlässig vor explosiver Atmosphäre schützen. Für die sichere Signalübertragung und den Schutz vor Überspannung im Schaltschrank der GDRMA sind verschiedene Interfacemodule von Pepperl+Fuchs eine ideale Lösung. Ein Klemmenkasten der SR-Serie stellt die eigensichere Verteilung der Signale sicher. Die Überspannungsschutzmodule von Pepperl+Fuchs kommen ebenso zum Einsatz, um Überspannungen direkt am Feldgerät zu vermeiden. Induktive Sensoren übernehmen außerdem die Positionsrückmeldung an den Ventilen der Gasdruckregel- und Messanlage.
Erfolgt der Transport des Wasserstoffs auf einem Gastanker, muss auch hier der Explosionsschutz gewährleistet sein. Das Produktportfolio von Pepperl+Fuchs für den Ex-Bereich bietet daher auch für den Wasserstofftransport auf dem Seeweg eine Reihe von Lösungen. So ist das FB-Remote-I/O-System, eingebaut in ein Gehäuse der SR-Serie, ideal geeignet, um die Feldsignale auf dem Schiff zu verbinden. Für die zuverlässige Steuerung des Krans auf dem Gastanker bietet sich eine geflanschte Ex-de-Lösung an, die ein Gehäuse in der Zündschutzart „druckfeste Kapselung“ (Ex d) mit den Vorteilen der Zündschutzart „erhöhte Sicherheit“ (Ex e) verbindet. So können Komponenten, die nicht für den explosionsgefährdeten Bereich geeignet sind, auch auf dem Gastanker sicher bei der Kransteuerung eingesetzt werden, während zertifizierte Bedienelemente im Ex-e-Gehäuse einfach zugänglich sind.
Aufgrund der geringen Energiedichte ist der Schiffstransport für reinen Wasserstoff nicht die ideale Lösung. Daher wird er meist in Form eines Derivats transportiert, also in Verbindung mit einem weiteren Stoff. Ammoniak erweist sich hier aus verschiedenen Gründen als geeignetes Derivat: Zum einen ist die Energiedichte von Ammoniak sehr viel größer als die von Wasserstoff, zum anderen werden bereits heute jährlich mehrere Millionen Tonnen auf dem Schiffweg transportiert. Nach dem Transport erfolgt im Cracking-Verfahren die Aufspaltung des Ammoniaks in Wasser- und Stickstoff.
Da es sich bei Ammoniak um einen explosiven Stoff handelt, sind entsprechende Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt erforderlich. Pepperl+Fuchs trägt nicht nur auf dem Gastanker, sondern auch an Ammoniak-Terminals mit verschiedenen Produkten und Lösungen zum Explosionsschutz bei. Die Module des bewährten K-Systems mit einer Powerrail unterstützen bei der sicheren Entladung des Transportschiffs. Am Tanklager gewährleistet der Ethernet-APL Rail Field Switch eine schnelle und zugleich sichere Datenübertragung. Beim Cracking, also der Aufspaltung von Ammoniak in Wasser- und Stickstoff, tragen die Module des H-Systems zum sicheren Betrieb der Cracking-Anlagen bei.